Dienstag, 07.06.2022

 

Seit anfangs 5. Klasse schrieb uns eine mysteriöse Person, dessen Identität wir nicht kennen und sowieso auch nicht preisgeben dürften. Uns gegenüber nennt er sich Mister W. Bereits in der 5. Klasse wurden wir von ihm in einer Detektivausbildung herausgefordert, die wir schlussendlich auch nicht bestanden. Lange hörten wir nichts von ihm, doch dann hingen plötzlich Hinweise zum Klassenlagerort an der Wandtafel und er bat um unsere Hilfe. Da wir eine starke soziale Ader haben, kamen wir dieser Bitte natürlich nach. Bis zum Freitag vor dem Lager konnten wir herausfinden, dass es entweder in den Kanton Bern oder Waadt gehen sollte. 

 

Am Dienstag nach Pfingsten versammelten wir uns schliesslich ausgeschlafen und schwer bepackt auf dem Pausenplatz. Leider brachte uns der letzte Hinweis nicht weiter, da er zu beiden Kantonen passte. Wir entschieden uns, zuerst nach Zürich zu fahren und dort weiterzusuchen. Nach der uns bekannten Zugfahrt fand Naira auf dem Gleis ein Couvert an einem Posten, welches zuvor von vier Kindern übersehen worden war. Darauf stand, dass wir uns zum Gleis 32 begeben sollten. Auf diesem Gleis trafen wir dann auch endlich Étienne, ein Freund von Frau Friedli, welcher uns in das Lager begleitete. Sobald wir sassen, öffneten wir den Umschlag und fanden einen Brief und ausgeschnittene Zeitungsbuchstaben. Diesen mussten wir zusammensetzen. Dank Sandrina, welche auf Interlaken kam, wussten wir wohin die Reise geht.  Im Brief stand, dass wir zum Bahnhof West gehen, unser Gepäck dort abgeben und nach einem Hinweis suchen sollten. Die nette Dame am SBB-Schalter überreichte uns ein Couvert. Darin war geschrieben, dass er uns ein letztes Mal eine Chance gibt und wir das Rätsel knacken sollten. Wir hatten drei Stunden Zeit, eine Schatztruhe zu finden und das Zahlenschloss daran zu knacken. 

 

Wir begaben uns zum Bahnhof Ost und starteten den Detektivtrail. Aller Anfang ist ja bekanntlich leicht, doch schnell kamen wir an unsere Grenzen, weil sich das Planlesen als schwierig herausstellte. Der Trail führte uns durch die ganze Stadt und wir erhielten spannende Infos, die durch Rätsel ergänzt wurden. Trotz Schwierigkeiten öffneten schlussendlich alle Gruppen die Schatztruhe und es war uns erlaubt, weiterzureisen. Auf dem Gepäck lag der nächste Hinweis. Darauf stand: Beatenberg. Wir nahmen den Bus und erreichten bald darauf das Lagerlagerhaus, welches hoch über dem Thunersee thront. 

 

Dort ankommen erkundeten wir gespannt das Gelände, teilten und richteten die Zimmer ein und genossen danach die Freizeit. Die Kochgruppe startete bald mit dem Abendessen. Es gab Gemüse und Dip, Penne mit drei verschiedenen, sehr leckeren Saucen und zum Nachtisch Brownies. Die Becher waren mit Namen beschriften, welche nicht alle schätzten und welche für grosses Gelächter sorgten. Wir genossen das Abendessen sehr und erledigten danach unsere Ämtli gewissenhaft. 

 

Da wir im Aufenthaltsraum des Lagerhauses eine neue Botschaft von Mister W gefunden hatten, trafen wir uns nach den Ämtli wieder im Esssaal. Dort entnahmen wir dem Brief, dass wir ein Schutzarmband knüpfen sollen und bei Einbruch der Dunkelheit den metallenen Drachen aufsuchen müssen, um dort die ganze Geschichte von Mister W zu erfahren. Mit der Sicherheit des Armbandes begaben wir uns schliesslich auf eine kleine Wanderung durch die Abenddämmerung. Bald fanden wir den Drachen, welcher über einer Feuerstelle aufgehängt war. Dort las Frau Friedli die Geschichte vor. Wir dürfen leider nicht zu viel verraten, aber wir sind in Gefahr und müssen mehr über den Geheimbund der schwarzen Spinne herausfinden. Nach der spannenden Geschichte über die Wahrheit des gefährlichen Geheimbundes brieten wir Marshmallows über dem Feuer und liefen anschliessend mit Fackeln ausgerüstet durch den dunklen und steilen Wald zurück zum Lagerhaus. Spät, todmüde und gespannt auf die nächsten Tage fielen wir ins Bett. 


Mittwoch, 08.06.2022 

 

Als wir früh und motiviert am Morgen aufwachten, assen wir gemütlich Frühstück. Nach der perfekten Ausführung der Packliste, richteten wir unser Mittagessen. Es folgte ein supereffizienter und schneller Abwasch. Danach eilten wir auf den Bus, denn wir mussten zuerst nach Interlaken West fahren. Vom Bahnhof aus liefen wir zur Talstation der Harder Kulm Bahn und besprachen die Tricks für eine erfolgreiche Wanderung. Nun bestiegen wir den Berg Harder Kulm, wobei einige bereits nach wenigen Metern keine Lust mehr hatten. Nach der Hälfte der Wanderung machten wir schweissgebadet eine Pause bei einem Brunnen. Diese Pause war zwar schön, doch danach ging es wiederum steil bergauf. Bei einer Wegverzweigung nahm eine Hälfte den Elfenweg, die andere Hälfte den regulären. Es stellte sich heraus, dass der Elfenweg um Einiges anstrengender war. Nach dieser extrem anstrengenden, rund zweistündigen Wanderung erreichten sehr stolz und freudig den Gipfel und genossen wir die schöne Aussicht auf das Berner Oberland. Wir stellten fest, dass der Brienzersee eine eindrückliche Farbe hat. Die Wanderung ist nicht weiterzuempfehlen, wenn man keine Beinmuskeln oder Ausdauer besitzt. Nach dem leckeren Mittagessen nahmen wir die beeindruckende Standseilbahn. Es ging steil hinunter und wir sahen, was wir alles geschafft hatten.

 

Wir bekamen eine Stunde Freizeit, woraufhin Étienne verschwunden war, weil er sein Schutzarmband vergessen hatte. Wir fanden ihn gefesselt in einem Einkaufszentrum und befreiten ihn. Er erzählte uns, dass es zwei Personen mit schwarzen Mänteln waren. Diese liessen sich vor Ort nicht mehr finden. Nachdem wir diesen kleinen Schock erlitten hatten, genossen wir die Busfahrt zurück nach Beatenberg mit Sitzplatz, was wir uns nicht gewohnt waren. 

 

Anschliessend mussten wir unser Badezeug anziehen und es ging direkt in das Hallenbad in Beatenberg. Dort angekommen besprachen die Regeln mit dem freundlichen Bademeister, zogen uns um und sprangen ins kühle Nass. Schön war die Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau und dass wir alle zusammen im Wasser Spass hatten, weil wir alleine waren und coole Wasserspielzeuge erhielten. Als die Kochgruppe schon ins Lagerhaus vorgegangen war, vergnügten sich die anderen auf dem tollen Spielplatz mit aufblasbarem Trampolin. 

 

Bald darauf waren alle wieder zurück beim Haus und richteten uns für das Abendessen. Es gab Bruschetta, Paella und Schoggifondue, was sehr lecker war. 

Heute Abend werden wir noch Freizeit geniessen und diese für verschiedenste Spiele nutzen. Wir freuen uns auf das Niederhorn morgen. 


Donnerstag, 09.06.22

 

Mit lauter Musik wurden wir um 07.30 Uhr geweckt. Einigermassen ausgeschlafen, da wir am Abend zuvor zeitig ins Bett gingen, liefen wir in den Esssaal. Dort wartete ein Schock auf uns. Gefunden haben wir einen Brief. Darauf stand: «Gefunden! Bis bald!» Ausserdem sahen wir eine riesenhafte, haarige Spinne, die auf uns herabguckte. Im ganzen Esssaal lagen die Tische und Stühle zerstreut herum. Es sah aus, als sei ein Wirbelsturm hindurchgefegt. Schnell räumten wir das Chaos auf, sodass niemand zu lange Angst haben konnte. Danach assen wir unser Frühstück und packten die Rucksäcke. Anschliessend liefen wir zur Bushaltestelle und warteten freudig darauf, dass der Bus bei der Talstation der Gondel anhält. Mit einem wundervollen Ausblick fuhren wir mit den Gondeln, welche zusammenhingen, auf den Gipfel des Niederhorns. Unterwegs sahen wir zwei wilde Hasen. Als wir oben angekommen waren, genossen wir zuerst die schöne Aussicht auf den Thunersee und liefen gespannt zum Spielplatz mit einer riesigen Holzkugelbahn. Diese nutzten wir als Flipperkasten. Danach machten wir ein Klassenfoto und sammelten die wichtigen Kräuter, welche unbedingt vom Gipfel des Niederhorns sein mussten, für den Geheimtrank. Denn bis jetzt waren wir zwar am Tag durch die Schutzarmbänder geschützt, doch in der Nacht völlig wehrlos. 

 

Anschliessend fanden wir die Karten für den Orientierungslauf. Es gab drei Niveaus. In den Gruppen starteten wir den Lauf. Während die Gruppe mit der einfachen Karte die Abstempelstationen direkt am Wegrand fanden, mussten die mittlere Gruppe ihre Posten im Gestrüpp suchen. Die Gruppe mit dem herausforderndsten Lauf stolperten Steine, Mauern und sogar Doppelstacheldraht (eigentlich sollte der OL für Kinder sein). Da es auf den letzten Metern wie aus Eimern goss und hagelte, rannten wir in das Restaurant bei der Mittelstation. Dort tranken wir eine heisse Schokolade und/oder ein Eis. Netterweise durften wir sogar im warmen Restaurant unser mitgebrachtes Mittagessen zu uns nehmen. 

 

Danach überraschte uns Frau Friedli damit, dass wir mit den Trottinett ins Tal fahren dürften. Da einige ein bisschen Angst oder keine Lust hatten, gab es die Möglichkeit mit der Gondel bis unten zu fahren. Durch den Nebel hindurch sausten die Trottinettfahrer*innen ins Tal. Es machte riesengrossen Spass und wir wären am liebsten nochmals hochgefahren. Doch wir nahmen den Bus zurück ins Lagerhaus. 

 

Dort angekommen wartete die nächste unheilvolle Überraschung. Drei Kinder fanden in ihren Schlafsäcken schwarze Spinnen. Die Lehrpersonen machten sich Sorgen. Frau Friedli beschloss, diese drei Kinder in ihr Zimmer zu holen. Schnell richteten sie sich dort ein. Danach durften wir uns entspannen. Einige gingen ein Mittagsschläfchen machen, die anderen spielten Spiele wie Dixit, Activity oder Wahrheit oder Pflicht. Dabei tranken wir einen warmen Tee. Diese drei Stunden taten uns sehr gut. 

 

Gegen 16.00 Uhr machten wir uns bereit für die Tellspiele in Interlaken. Beim grossen Tellspielareal angekommen, bekamen wir eine tolle Führung hinter die Kulissen. Dabei erfuhren beispielsweise, dass ein Bauer mit seinen schön herausgeputzten Kühen für jede Aufführung 45 Minuten lang von seinem Dorf zu den Tellspielen geht, damit diese einmal im Theater durchliefen. Dies macht er mit viel Herzblut. Nach dem Blick hinter die Kulissen brätelten wir Würste und Grillkäse. Um 20.00 Uhr begann endlich die Vorstellung. Das Stück handelte vom Freiheitskampf der Schweizer und der Geschichte von Wilhelm Tell. Das alles fand auf einer Freilichtbühne statt. Das Theater war unglaublich beeindruckend und spannend. Eine Szene fanden wir sehr gruslig, da Personen in schwarzen Mänteln auftauchten und wir glaubten, dass diese zum Geheimbund der schwarzen Spinne gehören. Deshalb machten wir uns auf dem Weg zurück zum Bahnhof auch Sorgen, uns könne jemand verfolgen. Als wir endlich um fast Mitternacht beim Lagerhaus angekommen waren, sahen wir, dass die Luft rein war. Deshalb gingen wir schlafen. 


Freitag, 10.06.2022

 

Um 01.00 Uhr wurden wir plötzlich aus dem Schlaf gerissen, weil die drei Kinder mit den Spinnen auf den Schlafsäcken verschwunden waren. Geschockt liefen wir aus den Schlafräumen und sahen Kerzen am Boden schimmern. Mutig ging Étienne als erster in einen Raum, vor welchem die Kerzen standen. Nachdem er schrie, wurden alle panisch und Frau Mosimann musste uns wieder beruhigen. Um Hinweise zu erhalten, mussten alle einmal alleine an einer Schnur durch den Gruselraum. Darin befanden sich drei Gestalten. Als es jeder sicher auf die andere Seite geschafft hatte, nahmen wir unseren Geheimtrank und erschreckten damit die Gestalten. Diese fielen zusammen. Ein paar Augenblicke ging das Licht an, die drei Gestalten erhoben sich und wir sangen für das Geburtstagskind Noelia «Happy Birthday». Wir stellten fest, dass alles nur ein Scherz war und es sich bei den Gestalten nur um die drei entführten Kinder handelte. Wir waren stolz, dass wir alle so mutig waren. Wir begaben uns in den Esssaal und durften Schoggi- und Vanillecreme essen. Danach fielen wir glücklich, aber müde ins Bett.

 

Am Morgen durften wir ausschlafen (juhu). Danach gab es einen wunderbaren Brunch mit Pancakes, Birchermüesli, Rühreiern und frischem Zopf. Ausserdem war der Esssaal in einen Geburtstagsaal verwandelt worden. Es hat uns sehr gemundet und alle sahen zufrieden aus. Mit drei Kilo mehr auf den Rippen machten wir uns auf den Weg zum Bus, schon wieder. Mit einem Extrabus fuhren wir zum Bahnhof, wo wir 20 Minuten lang Freizeit hatten. Die einen gingen ihr Geld verprassen, während die anderen das erste Mittagsschläfchen des Tages machten. Anschliessend nahmen wir einen nächsten Bus zu den Beatushöhlen. Dort begrüsste uns ein irischer Führer, dessen Deutsch mit einem starken Akzent geschmückt war, was manchmal amüsant war. In den Höhlen nutzten wir die Dunkelheit zuerst dafür, uns gegenseitig zu erschrecken. Doch bald wurde es kälter, denn wir liefen immer tiefer in den Berg hinein. Wir bewunderten 6000 Jahre alte Stalagmiten und Stalaktiten, wunderschöne Grotten und kleine Seen mit Geld darin. Während die einen die Tropfsteine bestaunten, versuchten die anderen das Geld aus dem Wasser zu fischen, wobei die Ärmel sehr nass wurden. Nachdem wir über einen Kilometer weit in den Berg vorgedrungen waren, wartete am Ende ein Wasserfall auf uns. Danach kehrten wir zum Höhleneingang zurück und erforschten das Museum. Die böse Frau Friedli liess uns den spannenden und lehrreichen Film im Museumskino nicht zu Ende schauen! Wir suchten den Hafen unten am See auf und fuhren gemütlich bis zur Beatenbucht, wo wir mit der Niederhornbahn bis zur Beatenberg Station fuhren. Dort nahmen wir den Bus zurück zum Lagerhaus. 

 

Endlich durften wir ein wenig Freizeit geniessen. Die meisten gingen zum grossen Dorfspielplatz zum Spass haben und/oder Fussballspielen. Erschöpft kamen sie zurück und es gab leckere Pizza zum Abendessen. Nun bereiten wir uns für die Disco vor, die heute unseren Abschlussabend abrunden wird.