Wir, die 5. Klasse, waren im Römerlager in Vindonissa (Windisch). Als wir ins Lager gingen, durften wir keine Uhr, Spiegel oder was „Unrömisches“ mitnehmen. Tiberius, unser Legionärsausbildner, hat das kontrolliert.  Anschliessend sind wir alle Legionärsregeln mit ihm durchgegangen.

 

Am Abend waren wir sehr hungrig. Das Abendessen machte sich aber nicht von allein. Tiberius hat uns alle Zutaten gezeigt und wir haben Puls gekocht. Puls ist ein römischer Getreidebrei.  Wir haben uns in vier Gruppen eingeteilt. Die Gruppe FEUER musste das Feuer mit einem Stück Metall und dem Feuerstein machen. Zwei Tauben haben gespannt zugeschaut, es hat aber nicht funktioniert. Als wir nach dem Feuergott Vulcanus riefen, waren plötzlich Streichhölzer da. Die Gruppe WASSER musste beim Brunnen Wasser holen und schauen, dass immer genug Wasser vorhanden war. Die Gruppe MEHL hat mit einem Mühlstein Mehl für das Frühstück gemahlen. Auch hier zeigten die Tauben grosses Interesse. Die Gruppe KOCHEN hat viel Gemüse, Käse und Fleisch geschnitten. Als alles geschnitten war, haben wir die Zutaten in einen Topf über dem Feuer getan. Noch Olivenöl, Wasser und Getreide dazu und lange rühren. Jemand hat den Topf beim Feuer gehalten, damit das Rühren nicht so schwierig war, das war sehr mutig. Am Schluss waren die meisten satt, denn nicht alle hatten Puls gerne, die Tauben mochten ihn mehr. Zum Dessert gab es noch saftige Äpfel, die haben allen geschmeckt. Nach dem Essen mussten wir noch den Abwasch machen.

 

Als alles erledigt war, wurde es langsam dunkel und wir haben unsere Kampfausbildung begonnen. Wir mussten mit einem Wurfspeer (Pilum) den Pfosten treffen. Die Hälfte von uns stellten sich nebeneinander auf und nahmen das Pilum in die Hand. Die anderen standen ebenfalls nebeneinander und versteckten sich hinter dem Schild. Eins, zwei, drei und Schuss... Das hat Spass gemacht, aber hinter dem Schild tat auch ein bisschen weh. Das Schild war für die Römer zum Schutz sehr wichtig. Wir haben alle bis zum Schluss durchgehalten.

Als wir alle ums Lagerfeuer sassen, hat Tiberius uns noch eine Geschichte erzählt. Nach einer Weile war die Geschichte zu Ende und er hat einen Eimer geholt. „Wenn ihr in der Nacht aufs Klo müsst, dann könnt ihr zu diesem Eimer gehen und…“, Tiberius stoppte und es herrschte Stille, „und greift hinein, denn darin befindet sich der Schlüssel für das Klo im Museum.“ Alle mussten erleichtert lachen und wir gingen nach diesem anstrengenden Tag müde ins Bett. Das Bett im Contubernium war aus Strohmatratzen und bequemer als angenommen. Es war dunkel, kühl, aber cool.

 

Am Morgen früh hat Tiberius mit der Tuba gespielt und uns geweckt. Für einige war das ein ziemlicher Stress, weil man sich sehr schnell richten musste. Ab zum Morgensport mit viel Rennen und Kniebeugen, das hat gutgetan. Natürlich gab es Frühstück nach dem Morgensport. Tiberius hat uns das gemahlene Mehl gegeben und die restlichen Zutaten für das Fladenbrot gezeigt. Zum Glück hat er schon Feuer gemacht und die Milch gewärmt. Eine Gruppe hat den Teig gemacht und dann haben fast alle geholfen den Teig zu flachen Brötchen zu formen und sie danach auf den Rost gelegt. Immer wieder mussten wir die Fladenbrote drehen, was Mut über dem Feuer Mut brauchte. Endlich war das Frühstück fertig! Wir haben das Fladenbrot mit Honig, getrockneten Äpfeln und Nüssen gegessen und Milch oder Wasser getrunken. Es war lecker.

 

Nach dem Frühstück haben wir noch eine Kampfformation gelernt – die Schildkröte – das war spannend.

 

Gespannt warteten wir am Schluss auf die Rückmeldung von Tiberius. Zuerst durften wir noch eine römische Rüstung anziehen, die war ziemlich schwer. Und dann: Alle haben die Legionärsausbildung bestanden, wir sind Legionäre!

 

Das Römerlager war super und wir haben vieles über die Römer gelernt. Wir würden sofort wieder gehen!

Text: Sätze aus einzelnen Texten über das Römerlager der 5. Klasse.